
Spitzensport
28.10.22
„Wir sind auf einem sehr guten Weg“
Die U23-Fußballerinnen des Hamburger SV verpassten in der vergangenen Saison nur knapp den Aufstieg und wollen in dieser Saison einen neuen Anlauf starten. Im Fokus steht beim Team von Trainer Dominik Jordan vor allem jedoch die Ausbildung – und diese läuft auch dank einer weiteren Professionalisierung seines Teams sehr gut, wie der 28-Jährige im Interview berichtet.
Dominik, ihr steht mit 24 Punkten aus acht Spielen auf Platz zwei der Oberliga. Wie fällt dein Zwischenfazit aus?
Im Sommer hatten wir einen gewissen Umbruch mit einigen Neuzugängen, vor allem aus unserer U17. Wir haben es aber schnell geschafft, zu einem Team zu werden – das sieht man auch an den Ergebnissen. Klar ist: Unsere Hauptaufgabe ist die Entwicklung unserer Spielerinnen, da sind wir auf einem guten Weg. Wenn dann auch noch die Ergebnisse stimmen, ist das umso schöner.
In der vergangenen Saison wart ihr lange Tabellenführer, wurdet aber noch am letzten Spieltag vom Eimsbütteler TV abgefangen. Wie blickst du darauf zurück?
Wir hatten in der vergangenen Saison nicht unbedingt den Anspruch, aufzusteigen, aber schon, im vorderen Drittel zu landen. Es war lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem ETV, am Ende hat uns auch etwas Spielglück gefehlt. Dass wir dann am letzten Spieltag aufgrund der schlechteren Tordifferenz überholt wurden, war natürlich bitter. Insgesamt blicke ich aber mehr als zufrieden zurück: Neben der guten Saison in der Liga sind wir im LOTTO-Pokal bis ins Halbfinale gekommen, dazu haben einige unserer Spielerinnen Einsatzminuten bei den 1. Frauen bekommen.
Das Team der U23 soll weiter professionalisiert werden. Was hat sich in vergangenen Wochen und Monaten infrastrukturell getan?
Wir sind in unserer Entwicklung auf einem sehr guten Weg und haben weitere Schritte absolviert, um uns stetig zu verbessern. Der Austausch mit den 1. Frauen und unserer U17 ist noch enger geworden, dazu trainieren unsere Spielerinnen regelmäßig beim Regionalliga-Team mit. Wir trainieren in dieser Saison viermal pro Woche und haben damit eine Einheit mehr als in der vergangenen Saison, die wir für individuelle Arbeit mit den Spielerinnen auf dem Platz oder im Kraftraum nutzen. Wir haben zusätzlich auch vermehrt einen athletischen Schwerpunkt für die U23 gesetzt und entwickeln unsere Spielerinnen ebenso in diesem Bereich intensiv weiter. Dazu haben wir uns im Trainerteam mit Naina Fibranz verstärkt, die als ehemalige Spielerin nochmal einen anderen Blickwinkel bietet.
Mit Melissa Winter und Aryanna Naward kamen in dieser Saison auch bereits zwei Spielerinnen aus der U23 bei den HSV-Frauen zum Einsatz. Inwiefern ist dies eine Bestätigung für eure Arbeit?
Man sieht, dass unsere Arbeit Früchte trägt. Wir wollen Spielerinnen mit Einsätzen in der Regionalliga belohnen und sie weiter fördern. Das haben die beiden sich mit ihren Leistungen verdient. Es ist schön zu sehen, dass unsere Spielerinnen auf dem Niveau der Regionalliga mithalten können.
Welche weiteren Entwicklungsschritte sind für die U23 geplant?
Wir haben bereits angefangen, vereinzelt Spiele aufzunehmen und durch Videoanalysen eine optimale Nachbereitung der Spiele anzubieten. Diesen Bereich wollen wir weiter ausbauen. Wir sind strukturell sehr gut aufgestellt, wollen uns aber stetig weiterentwickeln und uns zunehmend an das Leistungsniveau der 1. Frauen annähern.
An diesem Sonntag (30. Oktober, 11 Uhr) habt ihr im Heimspiel gegen den Spitzenreiter Walddörfer SV die Möglichkeit, die Tabellenführung der Oberliga zu übernehmen. Wie blickst du auf diese Partie voraus?
Mit dem WSV und uns kristallisieren sich zwei Teams heraus, die in dieser Saison vorneweg marschieren könnten. Wir freuen uns darauf, dieses Topspiel zu absolvieren und werden einen guten Tag brauchen, um das Spiel für uns zu entscheiden. Unser Ziel ist klar: Wir werden alles dafür tun, die drei Punkte bei uns zu behalten.
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Foto: Torknipser.de