
Spitzensport
23.02.22
Ansah: „Ich möchte eine Medaille gewinnen“
Am kommenden Wochenende (26./27. Februar) stehen in Leipzig die Deutschen Hallenmeisterschaften der Leichtathletik an. Mit dabei: Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah. Im Interview blicken die beiden Top-Sprinter des Hamburger SV zurück auf die Vorbereitung und verraten, welche Ziele sie sich für die Wettkämpfe gesetzt haben.
Moin Lucas, moin Owen! Nachdem ihr eure Verträge beim HSV langfristig verlängert habt, seid ihr vor ein paar Monaten nach Mannheim gezogen, um dort mit eurem Trainer Sebastian Bayer zu trainieren. Wie habt ihr euch mittlerweile eingelebt?
Lucas Ansah-Peprah: Wir haben uns gut eingelebt. Die Stadt gefällt uns, aber wir vermissen natürlich unsere Heimatstadt Hamburg.
Owen Ansah: Mannheim ist eine coole Stadt. Es tut uns gut, dass wir diesen Schritt gewagt haben, weil wir in Hamburg viele Ablenkungen hatten. In Mannheim müssen wir unseren Tag selbstständiger strukturieren.
Was vermisst ihr an Hamburg?
Ansah-Peprah: Ich vermisse vor allem meine Familie und meine Freunde, aber auch die Elbe und die Alster. (lacht) Die Halle in Hamburg fehlt mir auch. Dazu haben wir in Mannheim einen komplett anderen Alltag – daran mussten wir uns gewöhnen.
Ansah: Natürlich fehlen auch mir meine Familie und meine Freunde, dazu die Hamburger Innenstadt. (lacht) Im Sommer war ich immer gerne im Stadtpark. Und die Halle in Hamburg, in der wir trainiert haben, ist die schönste, die ich bis jetzt gesehen habe.
Im vergangenen Jahr habt ihr eigene Erfolge gefeiert: Owen ist Deutscher Meister über die 200 Meter geworden, ihr beide wart bei den Olympischen Spielen in Tokio dabei – Lucas lief mit der deutschen 4x200-Meter-Staffel im Finale auf den sechsten Platz. Wie blickt ihr auf das vergangene Jahr zurück?
Ansah-Peprah: Ich habe im vergangenen Jahr sehr viel gelernt. Pandemiebedingt hatten wir einige Einschränkungen, mit denen wir umgehen mussten. Dazu ist mir in der Sommer-Saison noch klarer geworden, dass ich um jede Zehntel-Sekunde kämpfen muss – daran arbeite ich.
Ansah: Das vergangene Jahr war sehr prägend und hat mir sehr viel gegeben. Ich versuche, an meine gezeigten Leistungen anzuknüpfen und diese im Optimalfall sogar zu überbieten.
In diesem Jahr habt ihr bereits eure ersten Wettkämpfe bestritten: Lucas hat seinen Hamburger Hallen-Rekord über die 60 Meter beim Meeting in Dortmund auf 6,65 Sekunden verbessert, Owen hat den Final-Einzug knapp verpasst. Auch beim Meeting in Düsseldorf war Lucas dabei, verpasste aber das Finale. Seid ihr zufrieden mit euren ersten Auftritten in diesem Jahr?
Ansah-Peprah: Ich fühle mich gut. Den Auftritt in Düsseldorf sehe ich als Lerneffekt und weitere Motivation, um es in Leipzig besser zu machen. In Dortmund bin ich meine persönliche Bestleistung gelaufen und gehe mit einem positiven Gefühl in die Wettkämpfe. Im letzten Jahr habe ich bewiesen, dass ich ein Wettkampf-Typ bin. Das möchte ich in Leipzig bestätigen.
Ansah: Ich konnte direkt beim Saison-Einstieg meine Bestzeit über 60 Meter verbessern, das war ein guter Start. Über die 200 Meter habe ich zuletzt an ein paar Stellschrauben gedreht und bin zuversichtlich, dass ich in Leipzig eine gute Zeit laufen werde.
Ihr sprecht es an: Am kommenden Wochenende stehen die deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig an. Wie lief die Vorbereitung?
Ansah-Peprah: Die Vorbereitung lief gut. Wir hatten keine Einschränkungen und konnten so trainieren, wie wir es uns vorgestellt haben. Dazu haben wir angefangen, mit einem Athletik-Trainer an unseren Defiziten im Bereich Stabilität zu arbeiten.
Ansah: Es war eine sehr gute Aufbau-Saison. Wir konnten alles umsetzen, was wir wollten. Das hat uns gut getan.
In Leipzig geht ihr jeweils über die 60 Meter und die 200 Meter an. Welches Ziel habt ihr euch gesetzt?
Ansah-Peprah: Ich möchte über beide Strecken ins Finale kommen und hoffe, dass ich meine bisherigen persönlichen Bestleistungen überbieten kann – wenn es gut läuft, möchte ich über die 200 Meter eine Medaille gewinnen.
Ansah: Über die 60 Meter ist es mir vor allem wichtig, den Start gut zu meistern – das ist mir zuletzt nicht immer gelungen. Über 200 Meter ist mein Ziel klar: Ich möchte eine Medaille gewinnen.
Was steht für euch danach an?
Ansah: Danach geht es erstmal in den Urlaub, bevor wir erneut in den Aufbau gehen.
Ansah-Peprah: Im April fliegen wir in die USA für den Saison-Einstieg, bevor im Juni die Deutschen Meisterschaften in Berlin anstehen. Dort möchten wir uns beweisen und hoffen, dass wir uns für die Europameisterschaft und Weltmeisterschaft qualifizieren.
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Foto: Bjarne Kieckbusch