
Supporters Club
01.03.23
Digitaler Mitglieder-Talk mit Claus Costa im Rückblick
Am Dienstagabend beantwortete HSV-Chefscout Claus Costa im digitalen Mitglieder-Talk viele Fragen von HSV-Mitgliedern, die mit ihrem großen Interesse für einen angeregten Austausch sorgten.
Von Kaderplanung über Datenscouting bis zur Abwicklung von Transfers sprach HSV-Chefscout Claus Costa am Dienstagabend im digitalen Mitglieder-Talk des Supporters Clubs. Die HSV-Mitglieder stellten viele verschiedene Fragen und waren sehr interessiert, nach 90 Minuten plus üppiger Nachspielzeit blickte Claus Costa in viele zufriedene Gesichter.
Zunächst stellte sich der 38-Jährige vor, sprach über seinen Weg zum HSV und seine Aufgaben als Scout in Leverkusen, wo er schon mit HSV-Vorstand Jonas Boldt zusammengearbeitet hatte, ehe er in Hamburg Chefscout wurde. In diesem Job sei es auch wichtig, das Team in der Scoutingabteilung zu koordinieren, verriet Costa: "Unsere Wertschätzung ist, wenn Spieler, die wir gescoutet haben, gut funktionieren und es sportlich läuft", sagte der 38-Jährige über den Antrieb des Scouting-Teams. "Die Einschätzungen unserer Scouts sind ganz verschieden: Wenn manch einer sagt, ein Spieler sei ordentlich, ist das bei ihm ungefähr so viel Wert, wie wenn ein anderer sagt, ein Spieler sei Weltklasse", gab er Einblicke in die Beurteilungen der Scouts.
Auf die besten Märkte für Talente angesprochen sagte er, dass dies stark variiere. Bei einer U20-Weltmeisterschaft würde er beispielsweise mehr Spieler kennen als bei Ligapartien in Dänemark. Ob ein Spieler für den HSV in Frage komme, hänge auch immer sehr mit der Marktwertentwicklung ab. "Manchmal beschäftigen wir uns mit Spielern, die dann eine Leistungsexplosion haben und ihren Marktwert deutlich steigern. Dann kommen sie nicht mehr für uns in Frage." Auch gab Costa Einblicke darin, wann ein Spieler interessant wird: "Mit Robert Glatzel haben wir uns schon länger beschäftigt. Als er dann in England nicht mehr so viel gespielt hat, hat sich für uns die Möglichkeit ergeben, ihn zu verpflichten." Auf die Frage, wie der HSV mit Spielern verhandele, und ob die Stadt Hamburg dabei eine Rolle spiele, sagte Costa, dass die Stadt natürlich ein besonderer Anreiz sei, aber nie das entscheidende Kriterium. "Das Gespräch mit dem Trainer ist sehr wichtig und oft ausschlaggebend."
Ebenso verriet Costa, dass Scouting nicht nur Talente, sondern auch routiniertere Spieler umfasse. Am wichtigsten sei es, bei der Kaderzusammensetzung und im Scouting "eine Balance aus sportlichem Erfolg und Werten zu schaffen." Nach mehr als 90 Minuten war jede Frage beantwortet, auf vielen Gesichtern war ein zufriedenes Lächeln zu sehen.