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27.08.20
HSV-Frauen: LOTTO-Pokal-Aus am grünen Tisch
Der Bramfelder SV legt nach deutlicher Halbfinalniederlage Protest beim Hamburger Fußball-Verband ein und erreicht damit das Finale des LOTTO-Pokals, die HSV-Frauen scheiden aus.
Am vergangenen Sonntag hatten sich die 1. Frauen des HSV sportlich für das LOTTO-Pokalfinale qualifiziert. Mit einem souveränen 10:0-Erfolg beim Bramfelder SV war der Finaleinzug zu keiner Zeit gefährdet. Die Gastgeber legten allerdings am Dienstag (25.08.) Protest gegen die Wertung des Spielergebnisses ein. Der Grund: Die HSV-Frauen sollen zwei nicht spielberechtigte Spielerinnen, die im Pokal der B-Mädchen 2019/20 für den HSV spielten und seit 1. Juli 2020 zum Kader der 1. Frauen gehören, eingesetzt haben.
Die HSV-Verantwortlichen waren sich im Vorwege der Partie nach Durchsicht der aktuellen Bestimmungen sicher, dass der Einsatz den Regeln entspricht und die Festspielregelung hier nicht greift. Zusätzlich wurde beim HFV telefonisch nachgefragt und aus Sicht des HSV die Regelauslegung entsprechend bestätigt. Mit diesem Wissen wurden die Spielerinnen des eigenen Nachwuchses in Bramfeld eingesetzt.
Auf Antrag des Halbfinal-Gegners Bramfeld, hat das Sportgericht den Sachverhalt abermals geprüft und entschieden, dass die Regelauslegung trotz expliziter Nachfrage beim Hamburger Fußball-Verband falsch gewesen sei. Die eingereichte Berufung von Seiten des HSV wurde vom Verband ebenfalls abgelehnt. Die Partie wurde somit 3:0 für den Bramfelder SV gewertet und die 1. Frauen sind dadurch aus dem LOTTO-Pokal ausgeschieden. Die Endspielpaarung am kommenden Sonnabend (16 Uhr) lautet nun: Walddörfer SV - Bramfelder SV.
Der Hamburger Sport-Verein e.V. empfindet diese Entscheidung als sehr bitter und unberechtigt. Der HSV als Aushängeschild und Ausbildungsverein der Hansestadt darf in den ausstehenden Pokalspielen der Saison 2019/20 seinen eigenen Nachwuchs nicht einsetzen, extern verpflichtete Nachwuchsspielerinnen wären aber im Gegenzug spielberechtigt gewesen. Eine große Hypothek für einen Verein, der den eigenen Nachwuchs fördern möchte. Diese Regelung ist eindeutig ein falsches Signal und der HSV e.V. bedauert es, dass das HFV-Sportgericht diese aus Sicht des HSV nicht nachvollziehbare Entscheidung getroffen hat.