
Spitzensport
21.02.25
Immer am Ball
Eigentlich war Andreas Kloß immer nur als Fan bei den Heim- und Auswärtsspielen der HSV-Futsaler und verfolgte das rasante Treiben von der Tribüne aus. Doch mittlerweile ist er Hallensprecher und damit mittendrin im Trubel, wie in der aktuellen HSVlive beleuchtet wird.
"Es macht viel Spaß und mir macht es nichts aus, in der Halle vor den Leuten zu sprechen“, erzählt Andreas Kloß. „Es ist aber eine ganze andere Sichtweise. Du musst dich das gesamte Spiel fokussieren, damit du jede Szene mitbekommst. Das kann manchmal auch ziemlich anstrengend sein.“ Seit knapp zwei Jahren unterstützt er die HSV-Futsaler als Stadionsprecher und Ehrenamtlicher an Spieltagen. Der Sportliche Leiter Mohamed Labiadh suchte damals jemanden, der den Job bei Heimspielen übernehmen könnte, und HSV-Mitarbeiter Kloß bot sich an. „Wir hatten im Büro darüber gesprochen und da habe ich gesagt: Wenn ihr keinen findet, dann mache ich es gerne“, erzählt der 53-Jährige.
Durch TV-Auftritte und Fanclub-Besuche war der gebürtige Sauerländer es gewohnt, vor großen Menschenmengen zu sprechen: „Es macht mir nichts aus, vor einer größeren Menge an Menschen ein paar Worte zu verlieren. Das ist dann auch wichtig, dass man nicht in Ehrfurcht erstarrt oder einem die Stimme stockt, wenn ein paar Hundert Leute vor einem sitzen“, erzählt Kloß. „Das kann und will ja auch nicht jeder gerne machen“. Und so freute er sich auf seine neue Aufgabe. Etwas aufgeregt sei er vor seinem ersten Auftritt schon gewesen, aber das sei Gewöhnungssache, erzählt der leidenschaftliche Punk-Fan. „Mich freut es immer, wenn ich unseren HSV-Mannschaften helfen kann und dann so nah dran zu sein, macht auch Laune“. Aufstellungen ansagen, das Schiedsrichtergespann vorstellen, Torschützen verkünden und manchmal auch Regelkunde betreiben. All das gehört zu Kloß‘ Aufgaben als Stadionsprecher.
„Knapp eine Viertelstunde vor Anpfiff fangen wir mit unserem Programm an “, erzählt der Wahl-Hamburger. Los geht es mit der Begrüßung der Gäste, Fans und des Schiedsrichtergespanns. Während des Spiels gibt Kloß Auszeiten an oder erklärt, warum es zum Beispiel beim fünften Foul einen Strafstoß gibt. Dabei immer den Überblick zu behalten, sei gar nicht so einfach: „Vor dir laufen die Schiedsrichter hoch und runter. Es gibt viele Zweikämpfe, es herrscht ein hohes Tempo und viele Emotionen sind im Spiel dabei. Als Zuschauer kannst du mal mit deinem Nachbarn quatschen oder dir was zu essen oder trinken holen.“ In seiner Rolle sei das anders: „Da musst du immer fokussiert bleiben. Wenn neben dir der vierte Offizielle seinen Sprechfunk hat und links und rechts die Trainerbänke schreien, ist das echt nicht so einfach. Das ist schon eine interessante Aufgabe“.
Hatte Kloß anfangs noch für sich gesagt, dass er zum Futsal geht, wenn die Profis nicht spielen, fand er schnell Gefallen an der neuen Aufgabe und ist mittlerweile bei jedem Heimspiel in der Sporthalle Wandsbek dabei. „Dadurch, dass man durch die Arbeit vor Ort ist und eine enge Bindung hat, packt es mich emotional sehr und ich setze den Fokus dann auf die Futsalspiele.“ Auch bei den Auswärtsspielen der Rothosen ist Kloß oft. „Wenn es irgendwie passt, bin ich auch auswärts mit dabei. Das hat sich diese Saison schon öfters ergeben.“ Zuletzt war er unter anderem bei den Auswärtserfolgen in Köln, Bielefeld, München und Neu-Isenburg mit dabei. Andreas Kloß ist eben immer am Ball.