Verein
15.06.22
Vereint nach vorne
Auf der vergangenen Mitgliederversammlung des Hamburger SV im August 2021 wurden Marcell Jansen, Bernd Wehmeyer und Michael Papenfuß ins Präsidium des Vereins gewählt. Vor der anstehenden Versammlung am kommenden Mittwoch, 22. Juni, blickt das Trio auf seine bisherige Amtszeit zurück.
Marcell, ihr seid mittlerweile seit rund zehn Monaten als Präsidium gemeinsam im Amt. Wie blickst du auf die vergangenen Monate?
Marcell Jansen: Zu Beginn unserer Amtszeit haben wir unser Programm „Vereint 2025“ vorgestellt. Ein Punkt in diesem Programm ist die wirtschaftliche Stärkung des Vereins. Wir wollten dabei gut durch die Pandemie kommen und das Vertrauen der Wirtschaft in unseren Verein weiter stärken. In diesem Bereich sind wichtige Schritte erfolgt, die wir weiter fortsetzen möchten. Dazu wollen wir in Zukunft noch stärker als vereinter HSV agieren und uns Leitlinien geben für einen gemeinsamen, fokussierten Weg. „Vereint 2025“ beinhaltet auch verschiedene Maßnahmen zu Themen wie Inklusion, Vielfalt und Nachhaltigkeit. Dazu sind wir im intensiven Austausch innerhalb des HSV.
Bernd, für dich ist das Amt des Vizepräsidenten eine Tätigkeit, die dich nach einigen Jahrzehnten Profifußball auch in viele weitere Bereiche des HSV führt. Wie hast du das wahrgenommen?
Bernd Wehmeyer: Das stimmt, ich bin seit 1978 im Verein. Ich habe auch viele Jahre in der Nähe der Paul Hauenschild Sportanlage in Norderstedt gewohnt und so bereits einiges mitbekommen. Der HSV ist neben dem Fußball auch ein großer Universalsportverein mit einer unglaublich starken und treuen Mitgliedschaft. Durch mein Amt als Vizepräsident kann ich dies noch einmal näher kennenlernen. Wir haben eine große gesellschaftliche Verantwortung, die wir wahrnehmen wollen. Beispielhaft genannt sei hier das Rollstuhlbasketballteam des HSV, die BG Baskets Hamburg, die neben ihrem Spielbetrieb in der Bundesliga durch zahlreiche Projekttage auch vielen weiteren Menschen die Werte der Inklusion vermitteln.
Michael, auch du hast einen Rollenwechsel vollzogen: Nachdem du einige Jahre als hauptamtlicher Geschäftsführer und dann in beratender Tätigkeit beim HSV aktiv warst, bist du nun im Präsidium als Vizepräsident und Schatzmeister ehrenamtlich tätig. Was hat sich für dich dadurch verändert?
Michael Papenfuß: Der Arbeitsaufwand ist tatsächlich sehr ähnlich. Die letzten zwei Jahre waren pandemiebedingt natürlich sehr herausfordernd. Mich stimmt allerdings vor allem die große Treue unserer zahlreichen Mitglieder sehr optimistisch. Um dies noch einmal zu unterstreichen, haben wir in diesem Jahr in Hamburg eine Mitgliederkampagne mit vielen Plakaten in der Stadt gestartet, um die Verbundenheit zur Stadt und unseren Fans zu verdeutlichen.
Marcell, das Thema Nachhaltigkeit hast du bereits angesprochen. Im Rahmen der Mitgliederversammlung 2021 wurde der Antrag gestellt und angenommen, dass zum Geschäftsjahr 2022/23 ein Nachhaltigkeitsbericht vorgestellt wird. Wie ist hier der Stand?
Jansen: Das Thema Nachhaltigkeit ist immens wichtig für die Zukunft unserer Gesellschaft und damit auch für uns als HSV. Nicht zuletzt mit der Stiftung „Der Hamburger Weg“ werden in diesem Bereich schon viele Dinge umgesetzt – wir arbeiten gemeinsam daran, weitere Themen voranzutreiben. Der HSV e.V. und die HSV Fußball AG arbeiten eng zusammen, um Kompetenzen zu zentralisieren. In diesem Zuge gibt es auch eine Arbeitsgruppe, die im Austausch mit dem Antragsteller und weiteren HSVerinnen und HSVern steht. Neben dem Nachhaltigkeitsbericht, der 2023 erstmals veröffentlicht werden soll, wollen wir so weitere Projekte voranbringen.
Im August wurden auch Baumaßnahmen für die Paul Hauenschild Sportanlage in Norderstedt angesprochen. Wie ist hier die aktuelle Entwicklung?
Papenfuß: Die finanziellen Mittel vom Bund und der Stadt Norderstedt sind bewilligt, die Planungen werden nun also sehr konkret. Ein großer Dank geht an die Stadt Norderstedt, von der wir erstmals finanzielle Unterstützung für die Anlage erhalten. Zunächst sollen dabei die Tennishalle, die Sporthalle, Parkplatzflächen, Tribünenanlagen sowie die Außenbeleuchtung und die Wegenetze saniert und das alte Umkleidehaus abgerissen werden. In einem weiteren Schritt soll ein neues Sportzentrum entstehen, um einen Ausbau zu einer modernen und multifunktionalen Sportanlage zu ermöglichen. Dabei sind uns die Anwendung nachhaltiger Infrastruktur und eine Barrierefreiheit auf der gesamten Anlage besonders wichtig.
Wehmeyer: Neben der Modernisierung und Stärkung unserer vereinseigenen Anlage in Norderstedt haben wir die Möglichkeit erhalten, in Hamburg als zukünftiger Betreiber der Sportanlage Königshütter Straße im Stadtteil Dulsberg einen weiteren Standort mit verschiedensten Sportangeboten zu gestalten. Die Anlage wird durch die Stadt saniert, inklusive des Neubaus eines Funktionsgebäudes, um verschiedene Angebote wie Leichtathletik, Fitnesssport und Trendsportarten umsetzen zu können. Wir freuen uns sehr, auf diesem Weg die Präsenz der Raute in Hamburg weiter zu erhöhen und den HSV noch mehr in der Stadt zu verankern.
Auf der Mitgliederversammlung am Mittwoch, den 22. Juni, können unsere Mitglieder weitere Themen ansprechen. Warum findet die Veranstaltung unter der Woche statt?
Jansen: Ursprünglich sollte die Mitgliederversammlung in diesem Jahr bereits im Januar stattfinden. Pandemiebedingt musste dieser Termin jedoch verschoben werden. Da mögliche Lokalitäten, in denen die Veranstaltung stattfinden kann, durch andere Termine wie etwa Konzerte ausgebucht sind und wir die Mitgliederversammlung nicht noch weiter verschieben konnten, haben wir uns mit den Gremien auf diesen Termin verständigt. Der Termin unter der Woche stellt aber eine notwendig gewordene Ausnahme dar. Wir hoffen, dass viele HSV-Mitglieder kommen werden, um mit uns in den Austausch zu treten.
Vielen Dank für das Gespräch.