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26.06.25
"Wer etwas erreichen möchte, kann den Traum auch verwirklichen"
Am kommenden Wochenende (28./29. Juni) steht für die Amputierten-Fußballer des HSV der Heimspieltag in Norderstedt an – im Fokus dabei ist auch Offensivspieler Jawad Al-Janabi.
Jawad Al-Janabi wurde in Bagdad (Irak) geboren und lebt heute in Nürnberg, wo er als Fliesenleger arbeitet. Im Alter von nur elf Jahren verlor Al-Janabi in seiner Heimat sein linkes Bein, was ihn allerdings nicht von seinem Hobby, dem Fußballspielen, abhielt.
Den Widerständen zum Trotz
2015 kam Al-Janabi nach Deutschland und machte sich sofort auf die Suche nach einer Möglichkeit, seinem Hobby auch in der neuen Heimat nachzugehen. Über das Internet stieß er schließlich auf das Amputierten-Fußball-Team von Anpfiff Hoffenheim, einer von fünf Mannschaften der Amputierten-Fußball-Bundesliga.
„Eine Behinderung muss nicht immer ein Hindernis sein. Wenn man etwas erreichen möchte, dann kann man den Traum auch verwirklichen“, sagt der mittlerweile 32-Jährige mit voller Überzeugung. Er selbst ist das beste Beispiel dafür: Mit der irakischen Nationalmannschaft nahm er 2022 an der Weltmeisterschaft teil, erreichte bei den Asienmeisterschaften 2025 den dritten Platz und qualifizierte sich mit seinem Team bereits für die WM 2026 in Costa Rica.
Neuer Verein, große Ziele
Zu seinen persönlichen Highlights zählt Al-Janabi neben diesen internationalen Turnieren auch sein erstes Spielwochenende in der Bundesliga für den HSV vor einem Monat, als er vier Spielen gleich dreimal traf. Erst Anfang des Jahres wechselte der irakische Nationalspieler zu den Rothosen. „Ich habe gesehen, wie stark der HSV geworden ist. Da wollte ich unbedingt ein Teil des Teams werden.“ Der Kontakt zu seinem jetzigen Teamkollegen Majed Sajid, der bereits seit zwei Jahren für die Hanseaten spielt, half beim Wechsel.
Obwohl Al-Janabi noch in Nürnberg lebt, nimmt er die Reisen nach Hamburg gerne in Kauf: „Die Mannschaft ist gut drauf und wir sind bereits eine richtige Fußballfamilie.“ Und diese Familie hat große Ambitionen: Am ersten Spieltag der Saison feierte das Team vier Siege aus vier Spielen – darunter auch das Duell gegen Al-Janabis Ex-Club Hoffenheim. „Das war für mich natürlich etwas Besonderes, hat aber auch viel Spaß gemacht“, sagt er.
Vorfreude auf den kommenden Heimspieltag
Mit Blick auf die kommenden Heimspiele in Norderstedt ist die Vorfreude riesig: „Wir haben am ersten Spieltagswochenende alles gegeben und werden die nächsten Spiele genauso angehen. Jetzt freuen wir uns auf jeden, der uns unterstützt und hoffen wieder auf viele Tore und Siege. Ich will auf jeden Fall meine beste Leistung dazu beisteuern.“ Die Spiele finden am Sonnabend und Sonntag im Rahmen der 35. Westkurvenmeisterschaft auf der Paul Hauenschild Sportanlage statt, der Eintritt ist frei.
Foto: Max Drevermann
Die Spiele des HSV am Wochenende:
Sonnabend, 28. Juni: Livestream
10 Uhr: Hamburger SV – Fortuna Düsseldorf
13 Uhr: 1.FSV Mainz 05 – Hamburger SV
Sonntag, 29. Juni: Livestream
11 Uhr: Anpfiff Hoffenheim – Hamburger SV
13 Uhr: Hamburger SV – BFC Preussen Berlin